Tango Argentino ist viel mehr als nur reines Tanzen zur exotischen Musik der Straßencafés von Buenos Aires. Tango Argentino steht für Leidenschaft, Rhythmus, Hingabe, Improvisation und ganz viel Gefühl. Gefühl für die Musik, für den eigenen Körper und für die Bewegungen des Tanzpartners. Zu dem Zwei-Viertel-Takt des Bandoneons, dem typischen Tango-Akkordeon, liegt ein Hauch von Sehnsucht und Begehren in der Luft. Die Augen der Tanzpartner sind geschlossen, die Oberkörper sind aufrecht, die Musik wird aufgesogen, um dann die Klänge in fließende Bewegungen umzusetzen.
Wenn ein Tanzpaar Tango Argentino tanzt, dann erzählen die Beine der Tänzer eine Geschichte. Sie schlingen sich umeinander, strecken sich, gleiten auseinander, entzweien sich und finden dann doch immer wieder zum gleichen Schritt zurück. Tango Argentino, die Ursprungsform des Tangos, ist weit intensiver als der klassische Standard-Tango, der in Europa zumeist getanzt wird. Hier gibt es keine ruckartigen Bewegungen, festgelegte Figuren und Choreografien. Er ist weniger reglementiert und lässt dem tanzenden Paar so viel mehr Freiheit und Platz für Improvisation. Der Tanz folgt keinen wirklichen Figuren, sondern besteht viel mehr aus einzelnen Schrittfolgen, Drehungen und Techniken, die miteinander kombiniert werden. Der Herr führt, die Dame reagiert. Heraus kommt etwas Einzigartiges, etwas Wildes. Das alles ist Tango Argentino.